Liebe im Landeanflug

Von Vera Katzenberger – Augsburger Allgemeine, 25. September 2012

Das junge Ensemble des TSV Deuringen bringt den Broadway in die Westlichen Wälder: Mit der beliebten Komödie „Boeing Boeing“ aus Frankreich überzeugten die Schauspieler vor fast ausverkauften Reihen bei der Premiere am Wochenende mit viel Witz und Charme. Mit einem Augenzwinkern versuchten die Nachwuchsschauspieler ihr Publikum von den Vorzügen der Polygamie zu überzeugen, doch die kostete die männliche Hauptrolle am Ende fast alle Nerven.

 

Die Komödie war für die jungen Bühnenkünstler in vielerlei Hinsicht eine Premiere: Zum ersten Mal standen die jungen Schauspieltalente gemeinsam auf der Bühne. Auch Annemarie Großmann leitete erstmalig eine Produktion der Theatergruppe des TSV Deuringen. Seit April probten die Schauspieler gemeinsam bis zu vier Mal in der Woche. „Es war harte Arbeit, das dreistündige Stück auf die Bühne zu bringen“, erklärt Annemarie Großmann. Sie selbst übernahm nicht nur eine der Hauptrollen, sondern führte auch Regie.

 

Den Reiz des Stückes machten dabei die lustigen Charaktere sowie die überraschende Wendung aus, sagte die 25-Jährige, die in dem Stück eine Stewardess aus der Schweiz spielte. In der Komödie ist sie verlobt mit dem französischen Charmeur Bernard und ist überzeugt, seine große Liebe zu sein. Doch Bernard hat ein raffiniertes System entwickelt: Er ist mit drei Damen gleichzeitig liiert. Seine zukünftigen Bräute reisen alle als Stewardessen um den Globus – nur so scheint sein System zu funktionieren. Landet die eine, verlässt ihn die andere, um in Uniform um die Welt zu fliegen. Doch als plötzlich die Flugpläne durcheinandergeraten, bricht in Bernards Wohnung das große Chaos aus.

Die Türen auf der Bühne fliegen in schwindelerregendem Tempo auf und zu und die Schauspieler hetzen verschwitzt über die Bühne. Nur mit der Hilfe seines Freundes Robert, meisterlich gespielt von Stefan Lehnert, und seiner Haushälterin kann er den schlimmsten Fall vermeiden: Das Aufeinandertreffen der drei Frauen.

Witz folgt auf Witz und vor allem die mürrische Haushälterin, souverän gespielt von Franziska Kastner, wird zum Garant für Lacher im Publikum, wenn sie mit verzogener Miene skandiert, dass das kein Leben für ein anständiges Hausmädchen sei. Und so begeistert das kurzweilige Stück das Publikum, nicht ohne an der ein oder anderen Stelle den moralischen Zeigefinger zu erheben.

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